Am Rande der Pressekonferenz des DEHOGA Bundesverbandes am 05. September 2023 trafen sich VCH Geschäftsführerin Petra Rieckmann und die Hauptgeschäftsführerin der DEHOGA Bundesverbandes Ingrid Hartges zu einem ersten kurzen Gespräch. Das mediale Interesse an der Pressekonferenz war sehr groß. Zumal die momentanen Herausforderungen im Gastgewerbe mannigfaltig sind.
Aktion und Reaktion
Herr Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA Bundesverbandes, ging auf die Entwicklungen und Herausforderungen der letzten Jahre ein. Aber benannte auch, an welchen Stellen die Branche bereits gegensteuert. Bei den sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitenden ist trotz Inflation besonders der Zuwachs der Reallöhne zu nennen.
Senkung des Steuersatzes im Bereich der Speisen kann Impuls für eine ganze Branche sein
Frau Ingrid Hartges stellte eine Stichproben-Befragung vor, in der es um die Wahrnehmung und Wichtigkeit von Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten ging. Denn schließlich ging es in der Pressekonferenz vor allem um die Beibehaltung des ermäßigen Steuersatzes von 7% für alle Speisen. Es sollte für die Besteuerung von Speisen nicht entscheidend sein, wo sie zu sich genommen werden. Schließlich handelt es sich um die gleichen Speisen, egal ob man sie unterwegs isst (7%) oder im Restaurant (19%).
Die Senkung des Steuersatzes im Bereich der Beherbergung hat gezeigt, dass so eine Steuersenkung durchaus ein Impuls für eine ganze Branche sein kann. Denn nachdem die Steuern von 19% auf 7% gesenkt worden sind, stiegen die Steuereinnahmen des Bundes. Andererseits geben über 6% der Betriebe des DEHOGA an, dass sie fürchten ihren Betrieb schließen zu müssen, wenn der Steuersatz von jetzt 7% wieder auf 19% erhöht wird. Und schließlich gelten in 23 EU-Staaten für Speisen in Restaurants reduzierte Mehrwertsteuersätze. Dies ist in der EU also die Regel und nicht die Ausnahme.
Was ist der gesellschaftliche Wert von Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten?
Eine spannende Frage, die die VCH-Geschäftsführerin vor diesem Hintergrund umtreibt, ist die Frage nach dem gesellschaftlichen Wert von Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten. Verlieren wir Orte des Austausches, Lebensqualität und Stätten des gesellschaftlichen Diskurses, wenn Gaststätten schließen? Was passiert eigentlich, wenn das letzte Wirtshaus in einem kleinen Ort schließt?