Alternatives Tagungsformat: Bar Camp
Seine Wurzeln hat diese Durchführungsform eines Meetings in der IT. „Bar“ bezeichnet einen Platzhalter. Denn beim Barcamp ist Platz für Themenvorschläge, Austausch, (spontane) Vorträge, Brainstorming zu vorher nicht festgelegten Themen und Wissensvermittlung. Hier gibt es keine Agenda, einzig der zeitliche Rahmen mit den Pausen sowie evtl. ein Oberthema wird im Vorhinein vom Veranstalter festgelegt. Barcamps setzen darauf, dass die Experten nicht nur auf der Bühne stehen, sondern auch und vor allem unter den Teilnehmern zu finden sind.
Ziel
Das Ziel eines Barcamps ist, dass am Ende des Tages möglichst alle Teilnehmer neues Wissen vermittelt bekommen haben und mit neuen „Freunden“ (in vielen Barcamps sind alle per Du) im Gespräch bleiben können. Die zwei Säulen erfolgreicher Veranstaltungen werden dabei gleichermaßen bedient: Wissensvermittlung sowie Netzwerk-Erweiterung. Ein Barcamp ist sicher eines der interaktivsten Formate der Tagungslandschaft. Da die Teilnehmer permanent die Rolle wechseln, vom Moderator, zum Zuhörer, vom Diskussionsteilnehmer zum Experten, lernen sich die Barcamp Teilnehmer gut kennen. Dies unterstützt einen Ausbau des individuellen Netzwerkes.
Ablauf
In einem interaktiven Prozess wird zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam diskutiert und entschieden, welche Themen zu dem übergeordneten Thema behandelt werden. Der Moderator fragt die Themenwünsche der Teilnehmer ab, klärt das Interesse der anderen und legt gemeinsam mit den Teilnehmern den jeweiligen Session-Moderator fest. Dieser kann in der anschließenden Session entweder selbst einen Impuls zu dem Thema geben und/oder die Gesprächsrunde entsprechend anleiten. Die abgestimmten Themen werden digital oder haptisch auf einer Pinnwand zusammengestellt. Den Sessions werden Räume sowie festgelegte Zeitrahmen zugeteilt. Meist finden 3-4 Sessions parallel statt und 4-6 Durchgänge nacheinander. Nun kann das BarCamp starten.
Die Teilnehmer entscheiden sich für die Themen, an denen sie teilnehmen möchten und gehen in den zugewiesenen Raum. Der Session-Moderator eröffnet das Thema, gibt Impulse und hält eventuell einen kurzen Fachvortrag. Im Anschluss können die Teilnehmer die Inhalte diskutieren, Erfahrungen austauschen und Tipps geben. Nach der Session können sich die Teilnehmer anhand der Pinnwand oder digital für die nächste Session entscheiden, an der sie teilnehmen möchten.